Hallo aus Brisbane,
Es ist Zeit das Geschehen vom vorletzten Wochenende zu resümieren.
Am Sonntag um 3 Uhr ging es für mich das erste mal in diesem Jahr um wichtige Punkte in einem ITU- Rennen.
Dazu flog ich bereits am Freitag Morgen von Brisbane nach Melbourne um dann bereits am Mittag die ersten Trainingseinheiten auf dem Rennkurs in Geelong durchzuführen.
Die Trainingssessions verliefen gut und so fühlte ich mich bereit das Rennen am Sonntag in Angriff zu nehmen.
Die Ausgangslage war klar, das Feld war zwar stark, jedoch würde es in diesem Rennen wesentlich einfacher werden Punkte zu holen als 2 Wochen später in Devenport, wo ich unteranderem gegen den U23 Weltmeister, sowie die gesamte australische bzw. neuseeländische Elite antreten werde. Als Minimalziel war vom Trainer und mir somit eine Top 8 Platzierung herausgegeben worden.
Der Tag des Rennens war grandios. Das Wetter hätte nicht besser sein können, 24 Grad, sonnig und auch die vielen Zuschauer an der Strecken machten eine Riesenstimmung.
Für mich ging es dann um 2.57 als einer der letzten ins Wasser um zur Startlinie vorzuschwimmen, da ich noch keine ITU Punkte habe wurde ich sehr spät vorgestellt. Je höher der Rang in der aktuellen Liste ist, desto eher darf man sich ins Wasser begeben um sich einen guten Startplatz zu sichern. Trotz allem konnte ich mir noch einen relativ guten Startplatz erkämpfen.
Die Schwimmstrecke war sehr simpel: 350m raus, 50 m nach rechts und 350m wieder zurück. Ich schwamm hart an um als einer der Ersten um die Wendepunktmarkierung zu gehen. Das klappte recht gut, als 3 umkurvte ich die Boje, musste jedoch feststellen, dass sich 2 Athleten ein wenig absetzen konnten.
Die letzten hundert Meter wurden noch einmal hektisch. Während die beiden ersten Schwimmer mit einem Vorsprung von ca. 8 Sekunden das Wasser verlassen hatten, kam ich mit der Spitze des Feldes aus dem Wasser.
Auf dem Rad organisierte sich schnell eine Spitzengruppe, das Tempo war gut und so konnte ich mit dem bisherigen Rennverlauf sehr zufrieden sein.
Dann der Schock:
Nach einer Abfahrt bremste mein Vordermann so hart, dass mir keine andere Möglichkeit blieb ihn von außen in der Kurve zu überholen. Unglücklicherweise zog er nach links und so ging es für mich in einen Aufstellzaun. Ein kurzer Scheck, trotz der hohen Geschwindigkeit mit der ich dort gestürzt war, schien alles heile geblieben zu sein. Nachdem ich die Kette wieder in Ordnung gebracht hatte, wollte ich wieder loslegen. Jedoch fiel mir beim Sprung aufs Fahrrad auf, dass die Bremse sich verkantet hatte und somit mein Vorderrad vollkommen blockiert war. Nicht mal das Öffnen der Bremse half. Als das Problem behoben war, hatte mich bereits die 2. Gruppe passiert, sodass es in meinen Augen keinen Sinn mehr machte das Rennen fortzusetzen.
Den Wettkampf nicht zu finnishen war eine sehr enttäuschende Erfahrung. Um den Frust loszuwerden ließ mein Trainer mich noch während die Anderen im Rennen waren, einen 20 Minütigen Tempolauf machen.
Nachdem diesem enttäuschenden Verlauf bleibt mir nichts anderes übrig als die positiven Aspekte aus dem Wettkampf zu ziehen und diese mit nach Devenport mitzunehmen.
Euer Niklas