18. Februar 2013

Posted: February 25, 2013 in Blog

Hallo aus Brisbane,

Es ist Zeit das Geschehen vom vorletzten Wochenende zu resümieren.

Am Sonntag um 3 Uhr ging es für mich das erste mal in diesem Jahr um wichtige Punkte in einem ITU- Rennen.

Dazu flog ich bereits am Freitag Morgen von Brisbane nach Melbourne um dann bereits am Mittag die ersten Trainingseinheiten auf dem Rennkurs in Geelong durchzuführen.
Die Trainingssessions verliefen gut und so fühlte ich mich bereit das Rennen am Sonntag in Angriff zu nehmen.

Die Ausgangslage war klar, das Feld war zwar stark, jedoch würde es in diesem Rennen wesentlich einfacher werden Punkte zu holen als 2 Wochen später in Devenport, wo ich unteranderem gegen den U23 Weltmeister, sowie die gesamte australische bzw. neuseeländische Elite antreten werde. Als Minimalziel war vom Trainer und mir somit eine Top 8 Platzierung herausgegeben worden.
Der Tag des Rennens war grandios. Das Wetter hätte nicht besser sein können, 24 Grad, sonnig und auch die vielen Zuschauer an der Strecken machten eine Riesenstimmung.

Für mich ging es dann um 2.57 als einer der letzten ins Wasser um zur Startlinie vorzuschwimmen, da ich noch keine ITU Punkte habe wurde ich sehr spät vorgestellt. Je höher der Rang in der aktuellen Liste ist, desto eher darf man sich ins Wasser begeben um sich einen guten Startplatz zu sichern. Trotz allem konnte ich mir noch einen relativ guten Startplatz erkämpfen.
Die Schwimmstrecke war sehr simpel: 350m raus, 50 m nach rechts und 350m wieder zurück. Ich schwamm hart an um als einer der Ersten um die Wendepunktmarkierung zu gehen. Das klappte recht gut, als 3 umkurvte ich die Boje, musste jedoch feststellen, dass sich 2 Athleten ein wenig absetzen konnten.

Die letzten hundert Meter wurden noch einmal hektisch. Während die beiden ersten Schwimmer mit einem Vorsprung von ca. 8 Sekunden das Wasser verlassen hatten, kam ich mit der Spitze des Feldes aus dem Wasser.
Auf dem Rad organisierte sich schnell eine Spitzengruppe, das Tempo war gut und so konnte ich mit dem bisherigen Rennverlauf sehr zufrieden sein.

Dann der Schock:
Nach einer Abfahrt bremste mein Vordermann so hart, dass mir keine andere Möglichkeit blieb ihn von außen in der Kurve zu überholen. Unglücklicherweise zog er nach links und so ging es für mich in einen Aufstellzaun. Ein kurzer Scheck, trotz der hohen Geschwindigkeit mit der ich dort gestürzt war, schien alles heile geblieben zu sein. Nachdem ich die Kette wieder in Ordnung gebracht hatte, wollte ich wieder loslegen. Jedoch fiel mir beim Sprung aufs Fahrrad auf, dass die Bremse sich verkantet hatte und somit mein Vorderrad vollkommen blockiert war. Nicht mal das Öffnen der Bremse half. Als das Problem behoben war, hatte mich bereits die 2. Gruppe passiert, sodass es in meinen Augen keinen Sinn mehr machte das Rennen fortzusetzen.
Den Wettkampf nicht zu finnishen war eine sehr enttäuschende Erfahrung. Um den Frust loszuwerden ließ mein Trainer mich noch während die Anderen im Rennen waren, einen 20 Minütigen Tempolauf machen.
Nachdem diesem enttäuschenden Verlauf bleibt mir nichts anderes übrig als die positiven Aspekte aus dem Wettkampf zu ziehen und diese mit nach Devenport mitzunehmen.

Euer Niklas

 

4.Februar 2013

Posted: February 7, 2013 in Blog

Hello from Australia,

Seit meinem letzen Bericht liegen 3 Wochen voller harter Arbeit hinter mir. Es ist nun nicht mal mehr eine Woche bis zu meinem ersten Ozeanien- Cup, meinem ersten richtigen Rennen hier in Australien. Hier wird sich zeigen ob sich der viele Einsatz in der letzten Zeit bezahlt macht.

Die letzten Wochen waren sehr aufschlussreich für mich und haben mir gezeigt, dass sich meine Leistungen in die richtige Richtung entwickeln. Vor allem meine Laufleistungen im Training stimmten mich sehr positiv. Mein Vertrauen in die eigene Stärke wächst.

Gestern sollte dann mit einem letzten Testwettkampf der trainingsintensive Block sein Ende finden und außerdem ein erster Sieg auf australischem Boden her.

Leider wurde es nichts mit dem Sieg, zu müde waren die Beine, vor allen Dingen auf dem Rad. Zusätzlich hatte ich hart zu kämpfen. Viele meiner Widersacher fuhren mit Zeitfahrrädern, die in  „non-drafting“ Rennen von Vorteil sind.

Aber am besten fange ich vom Morgen an zu erzählen:

Um 3.50 klingelte der Wecker. Ich machte mich wettkampffertig und wollte dann frühstücken, jedoch wurde dieser Plan durch eine ausgefallene Sicherung durchkreuzt. Kein Strom für mich an diesem Morgen!

„ Alles klar“, dachte ich mir, „dann gibt es halt heute keinen Café und keinen Toast, sondern lediglich einen Müsliriegel“.
Ich weiß nicht wie es in der Folge dazu kam, jedenfalls fielen meinem Trainingspartner und mir auf halber Strecke zum Wettkampfort plötzlich auf, dass sich in unserem Kofferraum 2 Fahrradrahmen, jedoch lediglich 3 Laufräder befanden. Ein schneller Anruf bei einem Trainingskollegen konnte uns zum Glück beruhigen. Er würde uns einen Satz Laufräder zu Verfügung stellen. Da hatten wir nochmal Glück gehabt, bzw. ich habe Glück gehabt, da es ja schließlich mein Vorderrad war das fehlte. Ich schiebe dieses kleine Malheur auf das unzureichende Frühstück und den fehlenden Café.

Beim Wettkampf angekommen verlief dann jedoch alles nach Plan. In der Wechselzone konnte ich dann sogar mal wieder Deutsch mit jemandem sprechen. Mit Mario Schierok traf ich einen Kollegen aus Deutschland an, der ebenfalls dem Winter in Australien untergekommen ist.

Das Einschwimmen verlief ruhig und ich schaute mit die ersten Starts des Tages an. Als dann 7:20 Uhr war, offiziell also nur noch 10 min zum Wettkampfstart, wurden Luis und ich dann doch ein wenig unruhig. Weit und breit war keiner unserer Mitstarter zusehen war. Ein freundlicher Mann wies uns darauf hin, dass der Start der Elite, 400m entfernt stattfand. Zu laufen waren es jedoch 800m, sodass ich diese im Laufen/Springen zurücklegen musste.  Aufgewärmt kam ich dann pünktlich zum Start.

Dieser verlief gut, und so konnte ich nach dem Start, die Führung des Feldes zusammen mit Dan Wilson übernehmen.

Leider verpatzte ich auf den letzten 100m des Schwimmens ein wenig das Wendepunkt anschwimmen, sodass ich nur als 4. aus dem Wasser stieg.
Auf dem Rad musste ich dann dem Training der letzten Tage Tribut zollen und konnte nicht mit den Führenden mitfahren.

Wobei ich denke, dass meine Radform derzeit gut genug sein sollte um an der Spitze des Feldes vom Rad steigen zu können. Es hatte nicht sein sollen. Ich stieg mit 2 Minuten Rückstand vom Rad. Auf der Laufstrecke konnte ich noch ein paar Widersacher einsammeln und mich so auf den 8. Rang vorarbeiten.

Nächste Woche steht dann hoffentlich ein besseres Ergebnis zu Buche. In der nächsten Zeit heißt es jetzt erst mal ein wenig entspannen und den Muskeln ein bisschen Ruhe gönnen.

Bis nächste Woche dann

Euer Niklas

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16. Januar 2013

Posted: January 16, 2013 in Blog

Laktat, Laktat und Wettkampf

Es ist Mittwoch der 9. Januar. In 5 Tagen findet mein erster  Wettkampf hier in Australien statt
Diese Woche beginnt allerdings  auch das so wichtige  Schnelligkeitstraining; der Gedanke, am Sonntag mit frischen Beinen in den Wettkampf zu gehen liegt, daher in weiter Ferne.

Bis zum Wochenende liegt jeden Tag eine Tempoeinheit in den unterschiedlichen Disziplinen vor mir. Ganz besonders die 45 Km Rad Tempowechsel auf der Bahn spülten ungeahnte Mengen Laktat in meinen Körper. Die Massage am Samstag konnte daran leider auch nicht mehr viel ändern.

Da das Rennen als ein “non drafting Race” (Windschattenverbot) ausgetragen wurde, machte ich mir keine wirklichen Hoffnungen auf den Sieg. Das viele Training sollte aber nicht umsonst gewesen sein, und so nahm ich mir doch einiges auf der Laufstrecke vor.

Sonntag, der 13. Januar: Das Schwimmen verlief problemlos. Leider ließ mein Vordermann meinen Trainingspartner Mitch nach der Hälfte der Schwimmstrecke ziehen. Als ich dann zu Orientierungszwecken aufsah und es bemerkte, war es schon zu spät die Verfolgung aufzunehmen, da wir bereits eine relativ große Lücke gerissen hatten.

Hätte ich es mal versucht, denke ich mir im Nachhinein, da mein Trainer es überhaupt nicht lustig fand, dass ich mit Rückstand aus dem Wasser kam. So standen für die nächsten 2 Tage jeweils 10 km Schwimmen auf dem Plan…

Als Dritter gelang mir der Wechsel aufs Rad, ich büßte aber leider knapp 20 Plätze bis zum 2. Wechsel ein.
Beim Laufen fühlte ich mich nicht mehr allzu frisch, trotzdem versuchte ich alles aus mir herauszuholen und konnte noch bis auf den 9. Platz vorlaufen.

Ich denke, dass  der Wettkampf das beste Training war, dass ich machen konnte.
Hier noch einmal Gratulation an meinen Teamkollegen Mitch. Er war nicht nur der beste Schwimmer, sondern auch der beste Läufer und hat am Ende einen verdienten Sieg heraus gefahren.

Im Laufe der Saison werde ich ja noch die Chance bekommen, Revanche zu nehmen!

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Wettkampfergebnisse findet ihr ab jetzt in der Kategorie: Race Results

Sportliche Grüße aus Australien,

Euer Nik

 

08. Januar 2013

Posted: January 8, 2013 in Blog

Gesundes Neues Jahr !

faguet

17. Dezember 2012

Posted: December 17, 2012 in Blog

Was für ein Wochenende!

Die letzten 4 Tage durfte ich einen tollen Wettkampf der besten Junioren Triathleten miterleben.
Während es für meine Teamkollegen um die Vergabe von 3 Startplätzen für die Youth Olympics ging, sollte ich trainieren, und das nicht zu knapp!

Am Donnerstagmorgen standen 5 km schwimmen auf dem Plan bevor es mit dem Rad 100 km zum Sportzentrum an der Gold Coast ging. Am Abend gingen wir noch etwa 10km entspannt laufen. Am Freitagmorgen sollte es mit dem Rad auf eine 120 km lange Etappe in die Berge gehen.

Die Ausfahrt hat sich allein schon wegen des guten Kaffes und  Kuchens auf dem Tamporin Berg gelohnt. Nach 70 km riss die Kette meines Teamkollegen. Er hatte sich natürlich die beste Stelle für einen Defekt ausgesucht: 8 km vor dem Erreichen der Bergkuppe. Für mich und Josh, einen meiner Teamkollegen,  hieß es nun schieben bis die Arme taub wurden. Die lockere Schwimmeinheit zum Tagesende kam also wie gerufen.

Ich bekam auch die Möglichkeit dem Rennen meiner Teamkollegen zu folgen und gewann einen interessanten Eindruck der Qualifkiationsrennen hier in Australien:

Das Renn Format bestand aus den 3 Einzeldisziplinen am Freitag, anschließend einem Swim and Run und 2 Kurztriathlons am Samstag , sowie dem Grand Final am Sonntag.
Beeindruckt haben mich vor allem die Leistungen beim Laufen. Hier blieben 4 Jungs unter 2:30 Minuten auf den 1000m,  der Schnellste lief 2:25 Minuten. Die Leistungsdichte in den kommenden Jahren wird immer dichter werden.

Samstag stand für mich nur lockeres Training auf dem Plan.
Lockere 4 km Schwimmen am Morgen dann ein Radausfahrt entlang der Küste und anschließendem Kaffeestop .Den Tagesabschluss bildete wieder ein längerer Lauf.

Das Grand Final konnte ich am Sonntag leider nicht miterleben, da ich am Morgen mit dem Rad Richtung Heimat zurück geradelt bin. Besonders habe ich mich gefreut, dass mein Teamkollege Luke Willian im Grand Final den 2. Platz belegte. Overall wurde er Dritter. Somit wird er nächstes Jahr bei den Youth Olympics an den Start gehen!

Außer einer tollen Radkante nehme ich viel Motivation mit aus dem Wochenende.
Januar ist es ja schließlich soweit. Ich kann hier mein erstes Rennen bestreiten.

Euch wünsch ich noch eine schöne Weihnachtszeit, bei mir mag bei 35 Grad keine wirkliche Weihnachtsstimmung aufkommen. Vielleicht kommt die ja noch wenn, ich nächste Woche meine ruhigen Tage genießen kann!

Cheers

Niklas

9. Dezember 2012

Posted: December 9, 2012 in Blog

Hallo,

nun ist es schließlich so weit, mein erster Blogeintrag. Ich weiß, dass kommt doch reichlich spät. Der erste Schritt ist getan und ich werde versuchen mich in Zukunft regelmäßig zu melden um euch einen Einblick in meinen Alltag zu gewähren.

Reichlich verspätet kann ich euch sagen dass ich sehr gut angekommen bin, und nach einer 4 wöchigen Pause einen angenehmen Trainingseinstieg hatte. Waren die ersten 2 Wochen eher ruhig, wurde es Woche für Woche härter und mittlerweile bin ich nun bei den Umfängen angelangt,wo ich noch vor einem halben Jahr lachelnd den Kopf geschüttelt hätte.

Nachfolgend findet ihr das Beispiel eines, für mich üblichen, Trainingstages hier in Australien:

4.30 Uhr : Der Wecker klingelt und holt mich aus dem Tiefschlaf
4.41 Uhr : Zum Glück gibt es den Snooth-Mode !

Ich frühstücke schnell eine Kleinigkeit, steige aufs Rad und fahre zum Training.

5:30 Uhr: Für jeden Triathleten unerlässlich, die Athletik. Sie findet bei uns jeden Morgen in Verbindung mit dem Schwimmtraining statt.
7.20 Uhr: Nach kurzer Erholungspause und einer erneuten kurzen Athletikeinheit treffen wir uns zum 1. Lauf des Tages.
9.00 Uhr: Zur Regeneration gehen wir nach der Einheit ins Eisbad.

Anschließend gehts nach Hause. Dort werden dann erstmal die leeren Energiespeicher mit einem ausgewogenen Frühstück wieder aufgefüllt.

10.15 Uhr: Nichts ist erholsamer als ein bisschen zu schlafen.
12.30 Uhr:  Radtraining steht auf dem Programm. Heute fahren wir
“hill-repeats”, echt super spassige Angelegenheit, vorallem wenn die Trainingspartner 10 kg weniger den Berg hochzuschleppen haben. Den Nachteil gleiche ich natürlich durch meine größere Muskelmasse aus. 😉

14.45 Uhr: Kurzer Boxenstopp beim ortsansässigen Bäcker.

15.30 Uhr: 3. Athletikeinheit steht auf dem Plan. Anschließend gehen wir unter der sengenden Mittagssonne 12km laufen. Angenehm ist anders.
17:00 Uhr: Ich steige nochmal ins Eisbad. Nach einem harten Lauf, wirkt das wahre Wunder. Der Tag endet mit einer lockeren Schwimmeinheit.
Jetzt gehts müde und kaputt nach Hause.

Ich bereite mir mein Abendessen zu, lasse den Tag Revue passieren und falle totmüde in mein Bett.

Ein paar Anmerkungen zu den größten Neuerungen in meinem Trainingsalltag :

Zunächst das frühe Aufstehen. Es mag für uns Mitteleuropaer absurd klingen das Bett vor 5:00 Uhr zu verlssen, ist man aber erstmal hier, versteht man warum die Australier das so handhaben. Gerade in der jetzigen Jahreszeit (November, Dezember und Januar) ist es sehr früh schon heiß und drückend. Verlässt man das Haus in der Frühe, spielt die Uhrzeit keine Rolle mehr, da es einem vorkommt als wäre es 10:00 Uhr europäischer Zeit.

Desweiteren das Eisbad:

Hierbei handelt es sich, wie die meisten ja von euch wissen, um eine Methode um die Regeneration der Muskeln zu verbessern. Für mich war es zwar zunächst ungewohnt und wirklich nicht angenehm in 10-12 Grad kaltes Wasser zu steigen, jedoch behaupte ich, dass ich einen positiven Effekt spüre, gerade nach langen harten Einheiten fühlen sich die Beine nach der Prozedur wieder wesentlich frischer an.

So das wars dann auch schon wieder, diesmal werde ich versuchen euch nicht solange auf einen weiteren Bericht warten zu lassen.

Ich bin auch bei Twitter und in naher Zukunft mit einer Seite bei Facebook zu finden. Ich denke, dass ich auch dort aktiv sein werde.

Bis dahin sportliche Grüße,
euer Nik